Sonntag, 29. März 2015

Rechnungsabschluss 2014



Leider heute kein Bericht von der Gemeinderatssitzung am 25.03.2015, weil ich aus familiären Gründen an der Sitzung nicht teilnehmen konnte.
Tagesordnungspunkt war der Rechnungsabschluss 2014, den ich in der vorliegenden Fassung nicht zugestimmt hätte..
Aber bilden sie sich eine eigene Meinung dazu einige Zahlen aus dem Rechnungsabschluss 2014.
Die Gemeindebuchhaltung ist nicht eine Ausgaben/Einnahmenrechnung sondern unterliegt den Regeln der „Kameralistik“, die so seine „Blüten“ treibt
Die Kameralistik ist die Buchführung der öffentlichen Gebietskörperschaften (Bund,Land, Gemeinden).
Die kamerale Buchführung ist eine Art „Einnahmen-Ausgaben-Rechnung“ mit Besonderheiten. Die Besonderheiten sind das Soll, das Ist, der anfängliche Rest, der
schliessliche Rest, der Voranschlagsbetrag, der Vergleich Voranschlagsbetrag zu
Soll sowie auf Grund spezieller Vorschriften die Ausgeglichenheit bestimmter
 Verwaltungsbereiche.

Gesamtabschluss des Rechnungsjahres 2014
Ergebnis des Vorjahres (Überschuss + Abgang)      171.995,49
Einnahmen lfd. Jahr (ohne Überschuss Vorjahr)    2.636.726,11
Summe Einnahmen                                                2.808.721,60
Ausgaben lfd. Jahr (ohne Abgang Vorjahr)             2.669.728,61
Jahresergebnis                                                         138.992,99
Summe Ausgaben                                                   2.808.721,61
Dieses Jahresergebnis scheint auf den ersten Blick recht ordentlich. Wenn man die Zahlen aber genauer hinterfragt, ergibt sich ein völlig anderes Bild.
Dem Jahresergebnis von € 138.992,99 stehen Ausgabenrückstände von € 117.656,59 gegenüber. (Ausgabenrückstände sind vorliegende Rechnungen aus dem Jahr 2014 die auch im sogenannten Auslaufmonat Jänner nicht bezahlt wurden)
Der Bürgermeister hat ja im Voranschlag 2015, erstellt im Dezember 2014, ein Jahresergebnis 2014 von € 134.000,- prognostiziert. Das muss ja halten, zahlen wir eben die vorliegenden  Rechnungen erst 2015.
Ein weiterer Grund warum die offenen Rechnungen nicht beglichen werden ist einfach gesagt:
„Wenn kein Geld vorhanden ist, kann auch keine Rechnung bezahlt werden“
Wie komme ich zu dieser Schlussfolgerung? Sehen wir uns den „Kassenabschluss des Rechnungsjahres 2014“ an
Kassaabschluss der Gemeinde Birgitz
Einnahmen    2.617.707,80
Ausgaben      2.674.292,10
ergibt ein Minus von € 56.584,3
Tatsächlich vorhandene Kassenbestände.
Am 31.12.2014 waren die u.a. Kassen- und Guthabenbestände vorhanden:
Raiffeisenbank westl.MG                            8.841,68
Sparbuch                                                        845,99
Summe                                                        9.687,67
Wenn nur rund 10.000,- Euro vorhanden sind, können auch nicht Rechnungen in der Höhe von rund 118.000,- Euro bezahlt werden. Verschieben wir die Zahlung eben auf 2015.

 Geht das im Privatleben auch so?

Im vorgelegten Rechnungsabschluss sind die Vorbelastungen für das Haushaltsjahr 2015 (Bestellungen von 2014 die erst 2015 Budgetwirksam werden) nicht ersichtlich.

Immer wieder ist in den Medien die Rede vom „Verschuldungsgrad“ der Gemeinden.
Im Haushaltsjahr wurden von der Gemeinde Birgitz keine neuen Darlehen aufgenommen. Außer für den Austausch der Straßenbeleuchtung ( rund 200.000,- Euro) die aber im Rechnungsabschluss nicht aufscheinen.


Trotzdem ist der „Verschuldungsgrad auf 36,27% gestiegen“

Haushaltsjahr                                                   2013                    2014
Summe fortlaufender Einnahmen                1.788.736,62     1.859.687,87
minus. Ausgaben ohne Schuldendienst      1.373.351,68     1.481.264,35
Bruttoergebnis der fortl. Gebarung                 415.386,94        378.423,52
minus lfd. Schuldendienst (Zins und Tilgung) 137.027,12        137.261,68
Verschuldungsgrad                                           32,99                  36,27
Nettoergebnis fortl. Gebarung                        278.359,82         241.161,84
Die Darlehnssumme ist von 1.282.904,85 auf Euro 1.159.655,03 mit Stand 31.12.2014 gesunken.

Noch ein Beispiel wie sich so eine Aufschlüsselung in der Kameralistik liest:
Voranschlag- Stelle 1/612000-002000 (Ausgabenkonto)
                                 Ausbau/Asphaltierung Gde. Straßen
Anf. Rest                   77.262,72
Anord. Soll              -14.562,71
Ges. Soll                  62.700,01
Lfd. Soll                   62.700,01
Schl.Rest                         0,00
Voranschlag           10.000,00
Voranschlagrest     24.562,71
Bei dieser Ausgabenposition haben wir also 2014 Euro 24.562,71 verdient????
Straßen haben wir ja 2014 keine saniert, aber dass wir dafür sogar eine Gutschrift erhalten erstaunt mich schon, sie auch?

M.f.G
Herbert Jordan

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